Die digitale Edition der Briefe Ernst Tollers stellt über 1.600 Briefe, Postkarten und Telegramme Tollers an Albert Einstein, Hermann Hesse, Thomas Mann, Rainer Maria Rilke und Franklin D. Roosevelt und zahlreiche andere Korrespondenzpartner zur Verfügung und ermöglicht damit neue Einblicke in das politische und literarische Leben in der Revolution, in der Festungshaft und im Exil.

Die Veröffentlichung einer kommentierten Printedition erfolgte 2018 im Wallstein Verlag.

Briefe

ERNST TOLLER war einer der meistgespielten deutschsprachigen Dramatiker der Weimarer Republik und einer ihrer führenden Intellektuellen; er war Protagonist der Münchner Räterepublik während der deutschen Revolution 1918/19 sowie als politisch wie rassisch verfolgter Emigrant in der Zeit der NS-Herrschaft eine wichtige Identifikationsfigur des deutschen Exils und des antifaschistischen Widerstands, die sich bis zuletzt an den politischen Brennpunkten der Zeit engagiert hat. Diese wechselnden, prominenten Positionen Tollers machen den Rang seiner Briefe aus, die wichtige Quellen für die Geschichte des literarischen und politischen Lebens in der Zwischenkriegszeit darstellen. Sie sind nicht nur biographische Zeugnisse, sondern liefern auch Einblicke in die Sozialgeschichte des intellektuellen Feldes der Weimarer Republik und insbesondere des deutschsprachigen Exils.

Person

DAS PROJEKT „Kommentierte Edition der Briefe Ernst Tollers“ wurde von 2012 bis 2016 am Institut für Germanistik der Universität Koblenz-Landau durchgeführt und verfolgte das Ziel, die Briefe des Schriftstellers Ernst Toller (1893−1939) möglichst lückenlos zu erschließen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Zuge dieser Arbeiten wurden mehrere hundert Archive in aller Welt kontaktiert und über 1.600 Briefe von Toller sowie – zu Kommentarzwecken – über 1.200 Briefe an Toller gesammelt und transkribiert. Zu Tollers KorrespondenzpartnerInnen zählen Johannes R. Becher, Albert Einstein, Kurt Eisner, George Grosz, Hermann Hesse, Max Hölz, Alfred Kerr, Egon Erwin Kisch, Karl Kraus, Else Lasker-Schüler, Käthe Leichter, Klaus und Thomas Mann, Erich Mühsam, Jawaharlal Nehru, Carl von Ossietzky, Erwin Piscator, Rainer Maria Rilke, Romain Rolland, Franklin und Eleanor Roosevelt, Joseph Roth, Leo Trotzki, Kurt Tucholsky, Aline Valangin und viele andere mehr.

Die digitale Ausgabe der Briefe Tollers erscheint parallel zur Buchausgabe, die 2017 im Wallstein Verlag publiziert wurde. Sie umfasst im Moment die Briefe im Volltext, nicht aber den Apparat, da dieser vorerst der Printausgabe vorbehalten ist. Die Vorteile des erleichterten Zugriffs und der umfangreichen Such- und Sortierfunktionen sind aber bereits jetzt gegeben, sodass sich beide Ausgaben ergänzen. Die Briefnummerierung wurde in beiden Veröffentlichungsformen konkordant gestaltet, so dass einzelne Briefe möglichst einfach (auch direkt über die URL) aufrufbar sind und leicht zitiert werden kann.

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